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Radsport

Leidenschaft - leiden und zugleich etwas schaffen, das beschreibt den Sport ziemlich gut. Die ständige Überwindung am Berg, weiterzufahren, um das Ziel zu erreichen, sich selbst aktiv coachen und trotzdem niemals aufzugeben, das ist für mich Radfahren. Obwohl ich oft allein auf dem Bock sitze, habe ich die Gewissheit, dass Jesus immer mit dabei ist, egal ob am steilsten Berg oder bei der besten Aussicht. 

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Meine Geschichte mit dem Rad. 

 

Als Kind bin ich oft mit meinen großen Brüdern Fahrrad gefahren. Wenn ich keine Kraft mehr hatte, holte einer meiner Brüder ein Abschleppseil, um mich weiterzuziehen. Das Radfahren war damals für mich mehr Anstrengung als irgendetwas anderes. Im Alter von 10 Jahren war ich Mitglied eines Mountainbike-Vereins und verbesserte mein Können und meine Ausdauer. Mit 14 Jahren dann kam ich erstmals mit dem Thema Rennrad in Verbindung und habe festgestellt, dass ich auch erfolgreich sein kann, wenn ich ordentlich und kontinuierlich trainiere. Der Grad von Freude und Spaß hin zur Sucht ist jedoch oft sehr schmal und schwer zu unterscheiden. Ich steigerte mein Sportpensum, wurde immer besser und war in der Woche mindestes 20 bis 40 Stunden auf dem Bock. Zu dieser Zeit habe ich mich über den Sport, meine Leistung und meinen Erfolg definiert und bekam immer mehr Selbstvertrauen. Im Nachhinein betrachtet habe ich viel Zeit verschwendet, besonders im Alter von 15 bis 17 Jahren war meine einzige Beziehung die zu meinem Sport. Ich habe mich nur darüber identifiziert, Schule, Freunde, Gemeinschaft und Glaube waren mir so ziemlich egal. Ein extrem negatives Beispiel waren meine Prüfungen der 10. Klasse. Vor meiner mündlichen Prüfung bin ich 2h Rad gefahren, kam zu spät und hatte das Glück, dass mich die Lehrer überhaupt noch zugelassen haben. Danach ging es wieder auf´s Rad. 

Ich war in einem Kreislauf gefangen. Viele Menschen um mich herum haben es kommen sehen, ich habe es übertrieben und bin durch den Sport krank geworden. Ich bin beim Radfahren gestürzt und mit einer leichten Herzmuskelentzündung im Krankenhaus gelandet. In diesem Moment habe ich die Hölle gesehen und mich daran erinnert, dass Jesus mein letzter Strohhalm ist. Ich habe ihm mein ganzes Leben gegeben und gesagt: „Jesus, hilf mir bitte, dann gebe ich dir alles!“ Es war der 17. April 2017, der Tag, für den ich im Nachhinein sehr dankbar bin, denn ab da veränderte sich mein Leben und ich begann wirklich mit Jesus zu leben. Ich lernte ihn selbst kennen, nicht nur als den großen, weit entfernten Gott, sondern als den persönlichen, nahen und lebendigen Gott. Anschließend habe ich den Sport pausiert und gemerkt, dass nicht der Sport, sondern Jesus mein Leben bestimmen sollen. 2 Jahre habe ich kaum mein Rad benutzt. Solange, bis Jesus mich wieder in den Sport gerufen und mir die Leidenschaft dafür neu geschenkt hat. Ab 2020 habe ich begonnen, eigene Fahrräder aufzubauen und regelmäßig zu trainieren. Natürlich investiere ich jetzt auch wieder viel Zeit in den Sport, der Unterschied zu früher ist aber, dass ich den Sport mit Jesus zusammen mache und versuche, durch das Radfahren andere Menschen zum Glauben zu führen. Trotzdem bleibt es für mich eine Herausforderung, in gesundem Maß Sport zu machen. Dieser Herausforderung stelle ich mich aber mit Gott zusammen, denn er bestimmt, wer du bist und nicht der Sport und der Erfolg. 

Mein jetziger Bike-Fuhrpark besteht als allem, was sich mein Radsportler-Herz wünscht, vom Rennrad, über ein Gravelbike, hin zu einem Hardtail-Mountainbike, einem Downhill-Bike und einer Zeitmaschine.

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